Um 1909 begann Delaunay, Ansichten der Stadt Paris zu malen, meist mit Blick auf den hoch aufragenden Eiffelturm. Die Formen von Landschaft und Architektur löste er zunehmend auf und bewegte sich mit eher gedeckten Farben auf den Kubismus zu. 1912 hob er dann das Motiv und die eigene Bildsprache auf eine neue Stufe: In seiner Fenster-Serie inszenierte er den Triumph der leuchtenden Farbe. In kontrastierenden, sich gegenseitig steigernden Tönen ließ er zwar den Fensterausschnitt, die Vorhänge, die Häuser und den Turm in der Ferne noch erahnen. Doch erscheinen sie nun fragmentiert auf einer flachen Fensterscheibe, die das Licht spiegelt und farbig bricht. In der modernen, von Geschwindigkeit und einer Vielzahl von Ereignissen geprägten Großstadt sah Delaunay kein Hinter- und Nacheinander mehr, sondern Gleichzeitigkeit. Diese wollte er, analog zur Musik und Lyrik, im Rhythmus einer flirrenden Malerei fassen, die keine Grenzen kennt. In diesem Fenster-Bild scheint sich die Komposition noch über den bemalten Rahmen hinaus auszudehnen.
Karin Schick
Herkunft: Dauerleihgabe der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen, erworben 1961
1912
Mischtechnik auf Leinwand mit bemaltem Rahmen aus Fichtenholz
46.0 x 40.0 cm
HK-5055
Images and text courtesy of Wikipedia, 2018
Permanent collection
Modern Art
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